„Worüber man nicht sprechen kann, soll man schweigen.“
Dieses weise, für meine Begriffe richtige, Zitat von Ludwig Wittgenstein ist bekannt.
Der Umkehrschluss müsste lauten: Worüber man nicht schweigen kann, muss man reden.
Ganz stimmt dieser Umkehrschluss nicht, denn man wird nicht von jedem verstanden.
Schreiben kann man über beides. Über etwas, über das man schweigen sollte, und lässt es in seiner Schublade liegen. Das tue ich manchmal. Man kann auch über Dinge schreiben, über die man nicht schweigen kann. Unter den Lesern finden sich welche, die es verstehen.
Eingefügt ist der Zeitungsartikel über den Lesemarathon in Kassel am 4. November, bei dem ich auch meine neu in einer Anthologie erschienenen Kurzgeschichte ‚Die Adoptivtochter‘ vorlas. Sie handelt ein sehr persönlich Thema ab, über das ich nicht schweigen kann. Auch wenn es manchen Leuten nicht gefällt, worüber ich nicht schweigen kann. Deshalb führte ich solche Gedankenspiele auf. Man kann meine Kurzgeschichte online nachlesen auf der Webseite www.nordhessischer-autorenpreis.de. Alle anderen ausgewählten Geschichten zum Ausschreibungsthema ‚An der Grenze‘ natürlich auch.
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