Wieso schreiben? Viele Autoren tun es, um damit Geld zu verdienen. Ich bin keine Autorin, die vom Schreiben lebt. Es gibt ja auch noch Autoren, die leben, um zu schreiben. Die, die ihre Bücher gut verkaufen, gehören übrigens auch dazu. Wieso soll man aber etwas schreiben? Wir sind ja immer in Handlungen und somit in Geschichten verstrickt. Diese kann man in Tagebüchern festhalten. Manche Leute drängt es dazu, Tagebuch zu führen, aber deswegen betrachten sie sich nicht als Autoren. Diejenigen, die kein Tagebuch führen, drängt es nicht dazu. ‚Ich weiß doch, was ich erlebt habe’, sagen sie. Aber sind die selbst erlebten Geschichten nicht irgendwie anders, als die, die in Bücher stehen? Viele davon fesseln nicht und eignen sich nicht zum Veröffentlichen. Manche davon sind so komisch, dass sie gar nicht erzählen, geschweige denn aufschreiben sollte. Außer in Tagebücher.
Mit dem Schreiben ist es sowieso so eine Sache. Eine Sache der Perspektive zum Beispiel. Man kann aus verschiedenen Perspektiven schreiben. Man kann dabei gar die Perspektiven wechseln und somit multiperspektiv erzählen. Ich probierte es übrigens noch nicht aus. Wie aber schreibt man gut? Josef Pulitzer sagte es so: Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es in Gedanken behalten. Das sollte stimmen. Aber ob es für jeden fesselnd und klar ist, ist wieder eine andere Sache. Wie man auch schreibt, einen eigenen Stil hat jeder. Welcher Mensch welchen Brief verfasst hat, erkenne ich schon an der Formulierung. Das Herz liegt nicht nur auf der Zunge, sondern auch in den geschriebenen Worten.
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